Großer Bahnhof an der Thermoskanne

© Dr. Kathleen Köhler

Mit großem Interesse begleiten viele Hennigsdorferinnen und Hennigsdorf das Neubauprojekt der Stadtwerke Hennigsdorf GmbH an der Veltener Straße. Ein großer Multifunktionswärmespeicher mit 5.100 Kubikmetern Fassungsvermögen entsteht dort. Er ist ein entscheidender Baustein in der Wärmeversorgung der Stadt - für die dafür zugrunde liegende Wärmedrehscheibe erhielt die Stadt 2021 den Titel "Klimaaktive Kommune". Die dicke Thermoskanne, mit der die Abwärme aus dem Hennigsdorfer Elektrostahlwerk (HES) künftig bei Bedarf über das Fernwärmenetz eingespeist werden kann, entsteht unter der Beteiligung von Kapitalgebern. 

Jetzt besuchte Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, das große Objekt und es als Leuchtturmprojekt – Hennigsdorfs Bemühungen um die klimaneutrale Wärmeversorgung seien vorbildlich, betonte der Uckermärker. Es sei ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Auch deshalb sei das Projekt der Wärmedrehscheibe ins Bundesprogramm „Effiziente Wärmenetze“ gekommen und mit 1,5 Millionen Euro gefördert worden. Begleitet wird das Vorhaben auch vom Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme Solites. 

© Dr. Kathleen Köhler

„Entscheidend für uns ist, dass wir in der Fernwärme einen regenerativen Anteil von bis zu 80 Prozent erreichen können. Fortschreitende Planungen und der heutige Stand der Technik haben gezeigt, dass uns das auch mit einem deutlich kleiner dimensionierten Speicher als ursprünglich vorgesehen gelingt“, berichtet Geschäftsführer Christoph Schneider. Auf einem Niveau, das den Vorlauftemperaturen im Hennigsdorfer Fernwärmenetz entspricht: im Sommer 85 Grad Celsius, im Winter bis zu 95 Grad Celsius - hält der Speicher die Temperatur. 

Die Investition in Höhe von fünf Millionen Euro - ein Fünftel wurde über die Käufer von Anteilen eingeworben - wird nicht die letzte in den nächsten Jahrzehnten sein. Jede Ausgabe der Zukunft, so Bürgermeister Thomas Günther, müsse auch nachhaltig sein. Preisstabilität für die Einwohner der Stadt habe dabei höchste Priorität. Dabei spiele der neue Speicher eine zentrale Rolle.