Gestiegene Betriebskosten führen zu Preisanpassungen im aqua-Stadtbad
Ab 1. September 2022 erfolgt eine schrittweise Erhöhung / Preisniveau bleibt dennoch günstiger als in anderen Schwimmhallen
Die Betriebskosten bei Personal, Strom und Fernwärme sowie Aufwendungen für das aqua-Stadtbad in Nord sind massiv gestiegen. Erlöse durch verringerte Öffnungszeiten vor allem während der Corona-Pandemie hingegen sind gesunken. Kamen 2019 noch 120.500 Gäste zum Schwimmen, so waren es 2021 weniger als die Hälfte. 2022 rechnet das aqua-Stadtbad mit 97.000 Gästen. Waren 2021 noch 950.000 Euro nötig, um das Stadtbad zu betreiben, so stiegen die Aufwendungen 2022 auf 1,3 Millionen Euro, also um 37 Prozent, und 2023 voraussichtlich auf 1,45 Millionen Euro. Das entspricht einer 50-prozentigen Steigerung der Kosten, um das Bad offen zu halten. Diese Analyse lag zuletzt auch den Hennigsdorfer Stadtverordneten vor.
Das alles zwingt die Stadtbad Hennigsdorf GmbH jedoch, das Tarifsystem des aqua-Stadtbades noch vor Inbetriebnahme der neuen Funktionalschwimmhalle im Herbst 2023 schrittweise anzupassen. Ab 1. September 2022 erfolgt daher zunächst eine Erhöhung der Eintritts- und Kurspreise für die Öffentlichkeit um etwa 30 Prozent. Die Nutzungsentgelte für Schulen und Vereine sollen dann ab dem 1. Januar 2023 angepasst werden. Trotz der deutlichen Preisanhebung liegt das Preisniveau des Stadtbades weiterhin unter dem Schnitt vergleichbarer Bäder in der Region und Berlin.
„In mehr als zwei Jahrzehnten ist das die zweite Preisanpassung im Stadtbad“, erläutert Stadtbadleiterin Bärbel Sachtleben. Dieser Schritt – so schmerzhaft er auch sei – werde notwendig, um den gestiegenen Betriebskosten für Strom, Fernwärme und Personal gerecht zu werden. Pandemiebedingt seien zudem die Umsätze spürbar zurückgegangen, was auch durch die Corona-Hilfen der Bundesregierung nicht kompensiert werden konnte.
Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Schneider betont, dass die Preisanhebung ausschließlich dem Ziel diene, die gestiegenen Unterhaltungskosten für das inzwischen 42 Jahre alte Stadtbad zumindest teilweise zu decken. „Wir wollen, dass die Kommune und die Stadtwerke weiter in der Lage sind, die natürlichen Verluste, die der Betrieb einer solchen Einrichtung zu sozialverträglichen Eintrittspreisen mit sich bringt, auszugleichen.“ Er führt weiter aus: „Ganz besonders mit Blick auf die gestiegenen Energiepreise und die aktuell wenig vorhersehbaren Kosten müssen wir hier zeitnah handeln.“
Geplant ist, die Schwimmeinheit von 90 Minuten für Erwachsene von derzeit 3,50 auf 4,50 Euro anzuheben, für Kinder von zwei auf 2,50 Euro. Wer eine Stunde länger bleiben möchte, muss 1,50 Euro bei Kindern (bisher ein Euro) und zwei Euro für Erwachsene (bisher 1,50 Euro) drauflegen. Eineinhalb Stunden in der Sauna schlagen künftig mit zehn Euro – bisher sind es 7,50 Euro – für Erwachsene und sechs Euro für Kinder von drei bis 18 Jahren statt bislang 4,50 Euro zu Buche. Tageskarten für bisher 4,50 und 8,50 Euro sind ab 1. September 2022 für sechs und elf Euro (Erwachsene) zu haben. Die Schwimmlernkurse á 45 Minuten kosten künftig für alle gleich zwölf statt bisher neun Euro. Alle weiteren Details zum Tarifsystem und zu den Öffnungszeiten finden sich auf der Internetseite www.stadtbad-hennigsdorf.de.