Roter Info-Bus zu Schlaganfall auf dem Postplatz
Die Initiative Herzenssache und die Oberhavel Kliniken GmbH sind am Montag, 4. Juli, von 11 bis 18 Uhr auf dem Postplatz präsent. Unübersehbar rücken die Fachleute in Sachen Bluthochdruck, Risikofaktoren und Schlaganfall in einem roten Bus an. Der ist bestückt mit Geräten, Fachleute warten auf Interessierte, die zum Gespräch vorbeischauen. Dabei geht es vor allem um Aufklärung, um die Kampagne "Herzenszeit Lebenszeit" zu unterstützen. Denn noch immer sind viele potenziell gefährdete Menschen nicht aufmerksam und ausreichend informiert. Der knallrote Bus will daher aufklären.
Der Postplatz wird quasi zum Sprechzimmer. Prof. Dr. med. Stephan Schreiber, Chefarzt der Abteilung Neurologie an den Oberhavel Kliniken, und ein Teil seines Teams aus Ärzten und Pflegekräften stehen parat. Vertreter des Rettungsdienstes und auch angehende Fachkräfte der AGUS Pflegeschule Oranienburg komplettieren die Riege derjenigen, die Wissenswertes weitergeben möchten. So lassen sich vor Ort Blutdruck und Blutzucker bestimmen. Denn Diabetes und Herzkreislauferkrankungen zählen zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Mit der sozialen Projektgesellschaft PuR sind flankierende Projekte vertreten, die Betroffene nutzen können.
Ein Blick hinter die Türen eines Rettungswagens ist möglich. Unter Anleitung wird eine Notfallreanimation erfolgen. Auch Informationen rund um Aus- und Weiterbildungsangebote sind Thema vor Ort. „Unser Engagement als Klinik geht weit über die rein medizinische Versorgung von Patienten hinaus“, sagt Prof. Schreiber. „Durch unsere Beratung der Menschen vor Ort möchten wir zur Aufklärung beitragen und dadurch idealerweise Herz- und Kreislauferkrankungen wie den Schlaganfall verhindern. Es ist wichtig zu wissen, dass im Notfall nur die schnellstmögliche Einlieferung ins Krankenhaus hilft, einen Schlaganfall auch wirklich gut behandeln zu können.“ Er erläutert, dass Patienten mit Diabetes und Herzschwäche zwei- bis viermal häufiger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind als Menschen ohne diese Erkrankungen. Herzinsuffizienz ist die Hauptursache für Krankenhauseinweisungen in Europa und den USA.
Die Einrichtung von Schlaganfall-Spezialstationen (Stroke Unit) mit den modernen Möglichkeiten der Akut-Therapie, wie es sie in der Klinik Hennigsdorf gibt, hat bei vielen Patienten zu einer geringeren Ausprägung von gesundheitlichen Folgeerscheinungen geführt. Häufig wird jedoch immer noch die Gefahr akuter neurologischer Ausfälle unterschätzt. Von großer Bedeutung ist es daher, mögliche Zeichen eines Schlaganfalls zu erkennen und sofort den Notruf 112 zu wählen. Denn beim Schlaganfall gilt es, so wenig Zeit wie möglich bis zur Behandlung zu verlieren. Es geht darum, Lebenszeit zu verlängern durch Wissen und veränderte Lebensweisen.