Von Erstantrag bis Euro-WC-Schlüssel – Cornelia Behnke hilft gern
Hennigsdorfer Behindertenbeauftragte als wichtige Partnerin bei Rechtsfragen oder Hilfegesuchen von Menschen mit Einschränkungen
3.800 Kinder und Erwachsene in Hennigsdorf leben mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50. Dazu kommen außerdem 5.523 Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer, die immerhin einen Feststellungsbescheid vom Landesamt für Soziales und Versorgung mit mindestens GdB 30 in der Tasche tragen. Das ist ein Drittel der Bevölkerung der Havelstadt. Die Zahlen stammen von 2021.
Für die Hennigsdorfer Behindertenbeauftragte Cornelia Behnke ist also viel zu tun. Denn die Menschen, die zu ihr in die Beratung im Rathaus Hennigsdorf kommen, brauchen Hilfe. Beim Erstantrag für den Behindertenausweis, bei Beratungen nach Verschlimmerung des Gesundheitszustandes oder Widerspruchs- und Klageverfahren, ebenso bei Gleichstellungsfragen im Job oder Alltag. Von der Befreiung vom Rundfunkbeitrag über den Antrag für den Euro-WC-Schlüssel, der in ganz Europa zum Einsatz kommen darf, sowie für Wertmarken für den Öffentlichen Personen- und Nahverkehr ist die Bürokratie nicht immer einfach zu bewältigen.
Die 32-Jährige ist deshalb gut vernetzt und im Austausch mit anderen Behindertenbeauftragten im Landkreis Oberhavel sowie über den Sprecherrat der kommunalen Behindertenbeauftragten in Potsdam. „Ich habe einen Bruder mit Down-Syndrom und bin auch durch eigenes Erleben in die Thematik gerutscht“, berichtet die junge Mutter. Wenn auch 2.493 Einwohner der Stadt mit dem GdB ab 50 schon über 65 Jahre alt sind, so gibt es doch quer durch alle Altersgruppen zahlreiche Betroffene und Angehörige, die sich im Laufe ihres Lebens durch Unfälle oder Erkrankungen mit dem Schwerbehindertenrecht oder Nachteilsausgleichen befassen müssen. „Das sind oft komplizierte Antragsverfahren, da kann ich mit meiner Erfahrung gut weiterhelfen“, wirbt die Beschäftigte der Stadtverwaltung um Vertrauen.
So sei oftmals eine Klage vor einem Sozialgericht nicht der einzig gangbare Weg. Auch die Agentur für Arbeit als wichtige Ansprechbehörde könne in vielen Fragen weiterhelfen. „Kontakte zu Sport- und Selbsthilfegruppen, zu Beratungsstellen oder anderen Behörden sind sehr wichtig. Ich habe mir diese angeeignet und bilde mich ständig fort“, berichtet Cornelia Behnke. Ihr aufgeschlossenes Wesen macht es Ratsuchenden leicht. Auch im Behindertenbeirat der Stadt findet sie wichtige Partnerinnen und Partner ihrer Arbeit.
Ihr Wort zählt auch innerhalb der Stadtverwaltung. Jedes Bauvorhaben, das geplant wird, jeder Wegebau, der ein Blindenleitsystem benötigt, landet auf ihrem Tisch. Nutzungsänderungen von Gewerbeflächen bewertet sie. Aber auch bei sozialen Fragen um Konzepte und Satzungen ist sie gefragt. „Die aktuellen gesetzlichen Verordnungen lese ich natürlich ebenso immer, damit ich gut informiert bin“, macht die Havelländerin deutlich.
Wer einen Termin vereinbaren möchte, kann jederzeit die Rufnummer 03302 877119 anwählen. Sprechzeit ist dienstags von 9 bis 12 sowie 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 12 Uhr. Außerhalb dieser Sprechzeiten ist Cornelia Behnke jederzeit telefonisch zu erreichen. Demnächst lassen sich die Termine auch online über die Website der Stadt unter www.hennigsdorf.de buchen.