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Broschüren zum 100. Geburtstag

Datum: 09.09.2022
Geschichtsverein bringt zum Jubiläum in der Heimstättensiedlung zwei Sonderhefte heraus

Als sich die Berliner Großindustrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Werken für den Lokomotivbau und die Stahlherstellung ansiedelte, wuchst die Nachfrage nach Arbeitskräften ins Unermessliche. Wohnungen mussten ebenso her. Noch heute prägen ehemalige Werkssiedlungen das Gesicht der Stadt. Dazu gehört auch die Heimstättensiedlung, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert.

Von den Bewohnern bis heute liebevoll „Heimi“ genannt begann 1922 durch die Heimstättengesellschaft, die Gemeinnützige Heimstätten GmbH, der Neubau von Doppel- und Reihenhäusern zwischen Heideweg und Marwitzer Straße. Das Land stammte von den Forsten, der Auftrag vom Stahlwerk. Schaut man auf den ursprünglichen Grundrissplan der Siedlung, so ähnelt diese einem großen Insekt. Zwei halbrunde Plätze an den Enden, ein viereckiger Platz in der Mitte, verbunden durch zwei lange Plätze. Ein dörflichen Charakter, der bis heute die Bewohnerinnen und Bewohner verbindet, wird sich auch während des Festes niederschlagen.

Im Vorfeld haben Hennigsdorfer Geschichtsverein und Stahlwerker-Traditionsverein geforscht. In zwei Broschüren, die mit Unterstützung des Hennigsdorfer Stadtarchivs gedruckt wurden, erscheinen pünktlich zum Jubiläum. Für 2,50 Euro je Heft können die Broschüren auch während der Geburtstagsfeier erstanden werden. Aktuell gibt es die neuen Ausgaben, die in einer Auflage von je 300 Stück erschienen sind, auch in der Stadtinformation Hennigsdorf. Sie befassen sich zum einen mit der städtebaulichen Entwicklung der Siedlung, zum anderen mit dem Leben, Lieben und Feiern der Bewohnerinnen und Bewohner. Sehr persönliche Blickwinkel werden in diesem Heft offenbar. Historische Dokument unterstreichen den Werdegang der Arbeitersiedlung.

Nicht nur an den inzwischen hohen Bäumen lässt sich die Zeit eines Jahrhunderts im "Heimi" ablesen. Die ersten Bewohner aus Westfalen, Oberschlesien und dem Rheinland, die auch den katholischen Glauben nach Hennigsdorf mitbrachten, sind längst durch Familien aus vielen Regionen ersetzt worden. Die kleinen Gärten und Eingangslauben aber sind wie einst Treffpunkte und Selbstversorger-Orte geworden. Ein großer Spielplatz und die liebevolle Sanierung der Gebäude unter Einhalten der Gestaltungsvorgaben lassen die Heimstättensiedlung bis heute zu einem besonderen Wohnort mit eigenem Gesicht werden.

Das können Besucher bei einer Stippvisite erleben. In Vorträgen verweisen die Hobbyhistoriker außerdem auf die Historie der Heimstättensiedlung.