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Freundschaftsbeweis im strömenden Regen

Datum: 28.08.2022

Hennigsdorf und Środa Wielkopolska besiegeln ihre Städtepartnerschaft neu / Gäste aus Alsdorf und Kralupy feiern mit

Es sollte ein feuchter Festakt werden, der eine Fortsetzung benötigte. Das lag nicht am Willkommenssekt für die Städtepartner aus Środa Wielkopolska, Kralupy und Alsdorf - Choisy le Roi konnte dieses Mal leider nicht dabei sein -, sondern an den Regenfällen, die sich nach Monaten der Sommerhitze über Hennigsdorf ergossen. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Denn die Freundschaft zwischen den Städten lebt und gedeiht, so wie ein Baum Wasser benötigt, kann auch die Partnerschaft nur davon zehren. Nach einem Besuch der Vertreter der drei Partnerstädte im Ziegeleipark in Mildenberg steuerten die Gäste die bisherige Tucholskystraße an. Ein Teil - ab Waldfriedhof - trägt nämlich nun den Namen Schrodaer Straße. Gemeinsam mit den polnischen Partnern hatten die Hennigsdorfer Stadtverordneten dafür votiert. Nun vollzogen Bürgermeister Piotr Mieloch aus Środa Wielkopolska und Thomas Günther, Stadtoberhaupt von Hennigsdorf, die praktische Umsetzung dieses Beschlusses. 

Die Musikschüler aus Hennigsdorf suchten sich ein trockenes Plätzchen und spielten dazu, die Gäste der Musikschule aus Środa Wielkopolska stellten ihr Können später mit einem Live-Auftritt auf der Hennigsdorfer Festmeile unter Beweis. Auf höchstem Niveau unterhielten sie das Hennigsdorfer Publikum. 

Mit dem Pflanzen einer Ulme auf der Wiese an der Schrodaer Straße setzten die Städtepartner außerdem ein Zeichen, weiter zusammenzustehen und auch in schwierigen Zeiten einander zu unterstützen. Zuletzt hatten sie diesen Beweis nach Ausbruch des Ukraine-Krieges praktisch erbracht und gemeinsam Hilfslieferungen organisiert. Ausdrücklich dankten die polnischen Gästen den Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfern für ihre unkomplizierte Unterstützung. „Der Baum und die Städtepartnerschaft werden weiterwachsen und sich gut entwickeln“, blickte auch Ursel Degner, die Vorsitzende der AG Städtepartnerschaft, auf die Zukunft. 

Gemeinsam ließen sich die Gäste und ihre Hennigsdorfer BegleiterInnnen später das erste frisch Gezapfte von Bürgermeister Thomas Günther auf der Hennigsdorfer Festmeile schmecken. Das Höhenfeuerwerk konnten sie vom Dach des Rathauses bewundern. Der Festakt fand nach einem abwechslungsreichen Besuchsprogramm - so wurde noch die Baustelle des neuen Zentrums Kreativwerk R6 besichtigt und der RC Oberhavel besucht - am Samstagabend mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt seine Fortsetzung.

Dieses Mal hatten die Hennigsdorfer schnell reagiert. Man zog in das Rathaus um. Piort Mieloch und sein Amtsvorgänger Wojciech Zietkowski unterschrieben dort die Urkunde zum zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft, die damit neu beflügelt werden soll. Zahlreiche Geschenke wechselten von Hand zu Hand. Aus Hennigsdorf durften sich alle polnischen Besucherinnen und Besucher eine Metallulme mitnehmen - zur Erinnung an den Besuch an der Havel. In gemütlicher Runde bei einem Essen am Abend erinnerten sich alle an die gemeinsamen Erlebnisse. Denn die Partnerschaft wächst: durch die Freiwilligen Feuerwehren, die Sportvereine, Stadtwerke oder den Schüleraustausch, eben die Menschen in den Städten.

Die Tradition lebt: Bereits Ende Mai reiste eine Delegation aus Hennigsdorf ins polnische Środa, um dort am Stadtfest teilzunehmen. In Vorbereitung auf das zehnjährige Jubiläum der Freundschaft ließen die Vorsitzende der AG Städtepartnerschaft, Ursel Degner sowie Bürgermeister Thomas Günther und Jutta Benesch aus der Stadtverwaltung, nun noch einmal die vielen gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren. „Mir ist noch in guter Erinnerung, dass eine Gruppe unserer Jugendlichen einst lieber nach Frankreich reisen wollte. Nachdem sie dann das erste Mal in Polen waren und die Gastfreundschaft hautnah erlebten, ist Polen ihr liebstes Reiseziel“, erinnerte sich Ursel Degner. Gastfreundschaft und Herzlichkeit seien das Besondere dieser Beziehung, sagte sie. Dem stimmt Hennigsdorfs Bürgermeister sofort zu. „Menschlich und kulturell sind diese Partnerschaften sehr wichtig für Hennigsdorf und liegen mir persönlich sehr am Herzen“, hob er hervor.