Goldenes Jubiläum mit Freunden von der Moldau
Hennigsdorf begeht runden Jahrestag mit tschechischer Stadt Kralupy / Ukraine-Scheck an polnische Partnerstadt übergeben
Ein 50-jähriges Jubiläum kann auch doppelt gefeiert werden. Die Stadt Hennigsdorf und die tschechische Stadt Kralupy nad Vltavou feierten das halbe Jahrhundert Bestehen ihrer Städtepartnerschaft während der Hennigsdorfer Festmeile bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Im Juni wurde die Freundschaft gemeinsam in Kralupy nad Vltavou gewürdigt – mit viel Musik, herzlichen Gesprächen und wunderbaren Erlebnissen auf der Moldau und in der Stadt. Nun wurde am Sonnabend, 24. August 2024, während eines Festaktes im Kreativwerk R6 die Städtepartnerschaft von Bürgermeister Thomas Günther und seinem tschechischen Amtskollegen Libor Lesák erneut beurkundet. Umrahmt wurde der Festakt von Schülerinnen und Schülern der tschechischen Musikschule, die extra aus diesem Anlass mit ihrem Schulleiter Luboš Harazim angereist sind. Zur Delegation aus Kralupy gehörten auch die ehemaligen Bürgermeister Petr Holeček und Marek Czechmann, die Hennigsdorf immer sehr verbunden waren und es bis heute noch sind.
Für die Gäste des Festmeilenwochenendes aus den Partnerstädten Kralupy nad Vltavou, Alsdorf in Nordrhein-Westfalen und Środa Wielkopolska in Polen hatten die Mitglieder der Hennigsdorfer Arbeitsgemeinschaft Städtepartnerschaft ein umfangreiches Programm vorbereitet. Neben dem Festakt gab es eine Tour im Oldtimerbus durch Berlin, einen Besuch des Ofenmuseums in Velten und natürlich einen Besuch der Festmeile.
Neben vielen anderen Gastgeschenken haben sich die Mitglieder der AG Städtepartnerschaft in diesem Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Überreicht wurde ein persönliches Fotobuch, zu dem jedes AG-Mitglied ein Lieblings-Kochrezept beigesteuert hat.
Ein wichtiger Moment bei dem Treffen der Städtepartner war die Scheckübergabe von Ukraine-Spendengeldern an die Vertreter der polnischen Partnerstadt.
Das Geld in Höhe von 10.503,62 € stammt aus den verbliebenen Spenden, die seit 2022 für die Ukraine-Hilfe in Hennigsdorf zusammen kamen und noch nicht verbraucht wurden. Bogusława Deiksler aus der polnischen Delegation bedankte sich herzlich für die Hilfe, die dringend gebraucht wird. So leben in Środa Wielkopolska zurzeit etwa 2000 Geflüchtete aus der benachbarten Ukraine. Von den Spenden würden notwendige Polnisch-Sprachkurse für Kinder und Jugendliche bezahlt, um den Geflüchteten den Alltag und den Einstieg ins Schulleben zu erleichtern, so Bogusława Deiksler. Allein 200 Schüler würden in Grundschulen unterrichtet. Außerdem haben Mädchen und Jungen aus der Ukraine so die Möglichkeit, auch am Jugendaustausch teilzunehmen, der Anfang Oktober in Środa stattfindet.
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor zwei Jahren konnten sich durch die große Spendenbereitschaft der Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer mehrere Hilfstransporte auf den Weg nach Polen machen. Von dort wurden die benötigten Güter, wie Medikamente, Nahrung und Kleidung, in die ukrainische Partnerstadt Mogilev Podolsky weitertransportiert.