Zweiter Hilfstransport für die Ukraine gestartet
Hennigsdorfer Sachspenden für ukrainisches Krankenhaus auf dem Weg in die polnische Partnerstadt / Sammelaktion im Conradsberg geht weiter
„Binti“ steht in großen ukrainisch-kyrillischen Buchstaben auf den Kartons, die in die Transporter am Hennigsdorfer Gemeinschaftszentrum Conradsberg durch die Freiwilligen geladen werden. „Binti“ - das ist das ukrainische Wort für Verbandsmaterial, das die beiden Kleinlaster an Bord haben, die sich am 23. März 2022 auf den Weg in die polnische Partnerstadt Środa Wielkopolska machen. Von dort geht es direkt weiter in die ukrainische Stadt Mogilev Podolsky, deren Krankenhaus die Lieferung dringend erwartet.
Neben den benötigten Sachen werden in Hennigsdorf auch Geldspenden gesammelt, wie erst beim Benefizkonzert der Musikschule Hennigsdorf am Sonnabend, 19. März 2022. Dort kamen 6000 Euro für die Ukraine-Hilfe zusammen, für die medizinische Geräte und Hilfsmittel für die Lieferung beschafft wurden.
Nach dem ersten Hilfstransport haben sich nun wieder vier Fahrer in den beiden städtischen Transportern mit den aus der Ukraine angefragten Sachspenden auf den Weg gemacht. Mit am Lenkrad sitzt der Vorsitzende der Hennigsdorfer Stadtverordnetenversammlung Michael Wobst, genauso wie der Stadtverordnete Gunnar Berndt und die beiden ehrenamtlicher Unterstützer Bernd Stein und Hagen Degner.
Die beiden vollbeladenen Fahrzeuge transportieren nicht nur Spenden, die die Not der Menschen im Kriegsgebiet lindern sollen, sondern auch eine Botschaft der Solidarität auf den Motorhauben in den ukrainischen Farben blau und gelb: „We are with you“, „wir sind bei euch“.
Unterdessen geht die Sammelaktion im Conradsberg, Parkstraße 39, weiter, denn die Vorräte in den ukrainischen Krankenhäusern werden immer knapper. Nach Rücksprache mit den Partnern vor Ort werden vorrangig folgende Dinge dringend benötigt:
- Schlafsäcke und Decken
- Isomatten / Schlafmatten
- Reinigungsmittel wie Waschpulver, Waschmittel, Feuchttücher
- Küchenrolle, Toilettenpapier, Shampoo, Seife, Damenbinden, Müllbeutel
- Zahnpaste und Zahnbürste
- Konserven, Kinder/Babynahrung und Windeln
- Batterien, Powerbanks, Taschenlampen, Kerzen, Streichhölzer
- Blutdruckmessgeräte, Verbandsmaterial und blutstillende Medikamente
Gesammelt werden Spenden für die ukrainische Stadt Mogilev Podolsky, aber auch für das Militärkrankenhaus Kiew. Die Sachen werden über ein Verladezentrum in Berlin-Spandau regelmäßig von Hennigsdorf auf die Reise geschickt. „Jede Spende hilft, gerade je länger der Krieg dauert“, betont auch Bürgermeister Thomas Günther und ruft alle Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer dazu auf, in ihrer Spendenbereitschaft nicht nachzulassen.
Abgegeben werden können die notlindernden Dinge im Conradsberg in der Parkstraße 39 in Hennigsdorf in der Zeit von Dienstag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr, und am Sonnabend von 10 bis 12 Uhr. Ab 29. März 2022 gelten neue Öffnungszeiten. Dann ist die Spendenannahme am Dienstag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr möglich. Kleiderspenden werden zurzeit nicht gebraucht.
Die für den Conradsberg zuständige Fachdienstleiterin Jennifer Burczyk weist auch auf die Gruppenangebote für alle mit Fluchterfahrung hin und das Willkommenscafé, das zurzeit in Planung ist. Die fertigen Tagesprogramme, die sich an alle Menschen in Not aus allen Nationalitäten, die in Hennigsdorf leben, richten, werden auf der Internetseite des Conradsberges veröffentlicht. Das Gemeinschaftszentrum ist außerdem telefonisch zu erreichen unter 03302 2074522 und per Mail gemeinschaftszentrum@hennigsdorf.de