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MEHR NACHBARSCHAFT IM ALBERT-SCHWEITZER-QUARTIER

Im Albert-Schweitzer-Quartier werden die Rahmenbedingungen für ein nachbarschaftliches und friedliches Zusammenleben gestaltet und verbessert.


Quartiere und Nachbarschaften sind zentrale Orte des Zusammenlebens. Hier entscheidet sich zu einem erheblichen Teil, ob Integration und Teilhabe für alle Menschen gelingen, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft, Nationalität, Religion und ihrem Einkommen. Gerade in einem Wohngebiet wie dem Albert-Schweitzer-Quartier mit einer seit Jahren bunt gemischten Bewohnerschaft und den damit verbundenen Integrationsherausforderungen sind gelebte Nachbarschaft und Räume für Begegnung notwendig. Mit einer Reihe von Maßnahmen wollen Stadtverwaltung, die gemeinnützige Projekt- und soziale Regionalentwicklungsgesellschaft mbH (PuR gGmbH) und die Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH (HWB) in den kommenden drei Jahren die Rahmenbedingungen für ein nachbarschaftliches sowie friedliches Zusammenleben im Albert-Schweitzer-Quartier verbessern.

 

Die Massnahmen im Einzelnen

1. Umbau und Erweiterung des interkulturellen Nachbarschaftstreffs in der Albert-Schweitzer-Straße 4

Um den Nachbarschaftstreff noch attraktiver zu gestalten und um mehr Raum für Begegnung sowie für Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangebote zu schaffen, hat die HWB im November 2018 mit dem Um- und Ausbau der bisher genutzten Räumlichkeiten in der Albert-Schweitzer-Straße 4 begonnen. Dabei wird der Nachbarschaftstreff um die beiden benachbarten Einraumwohnungen von 69 auf 139 Quadratmeter erweitert. Zusätzlich entsteht im Außenbereich eine große Terrasse für Aktivitäten unter freiem Himmel. Rollstuhlfahrer oder Menschen, die einen Rollator nutzen, erhalten über eine Rampe barrierefreien Zugang zur Terrasse und zum Nachbarschaftstreff.

Realisierungszeitraum: 11/2018 bis 6/2019

Der Nachbarschaftstreff bekommt eine große Terrasse.

 

2. Verankerung einer Integrationsmanagerin

Wie die Erfahrungen der sozialen Quartiersentwicklung zeigen, sind die Bewohner selbst wichtige Akteure für eine positive Veränderung der Lebensbedingungen. Seit Oktober 2018 ist daher eine Integrationsmanagerin im Wohngebiet aktiv. Ihre Aufgabe ist es, mit niedrigschwelligen Angeboten und Projekten das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken und die Integration der Bewohner in die Nachbarschaft und die Gesellschaft zu unterstützen. Daneben wird die Integrationsmanagerin die Unterstützungs-, Beratungs- und Bildungsangebote des Nachbarschaftstreffs ausbauen, qualifizieren und mit bestehenden Angeboten von lokalen sozialen Trägern und Bildungseinrichtungen vernetzen.

Realisierungszeitraum: ab 10/2018

PuR-Mitarbeiter Steffen Leber begrüßt seine neue Kollegin Svetlana Martin, die seit Oktober 2018 als Integrationsmanagerin im Quartier tätig ist.

 

3. Umgestaltung des Innenhofes Albert-Schweitzer-Straße 3-5 zu einer autofreien Grün- und Freizeitfläche

Der von den Wohnblöcken Albert-Schweitzer-Straße 3-5 gefasste, rund 2700 Quadratmeter große Hof, wird zu einem Ort des nachbarschaftlichen Miteinanders umgebaut. Der überwiegend befestigte und als Parkplatz genutzte Hof wird entsiegelt und zu einer autofreien Grün- und Freizeitfläche mit Bänken und Tischen, Hochbeeten zum gemeinschaftlichen Gärtnern und Spielflächen für Klein und Groß umgestaltet. Zur Straße hin wird der Hof durch eine Zone für die Müll- und Wertstoffcontainer sowie für Fahrradstellplätze und überdachte Unterstellmöglichkeiten mit Lademöglichkeiten für E-Bikes begrenzt. In diesem Bereich ist auch eine Fläche für die Zwischenlagerung von Sperrmüll geplant. Die HWB hofft, damit eines der Dauerprobleme des Quartiers – die illegale Sperrmüllablagerung – lösen zu können.

Realisierungszeitraum: voraussichtlich ab Frühjahr 2020

Park statt Parken. Entwurf für die Neugestaltung des Hofes im Albert-Schweitzer-Quartier.

 

4. Um- und Neugestaltung des Wohnumfeldes der Albert-Schweitzer-Straße 3-5

Die südlich und südöstlich an die Wohnblöcke der Albert-Schweitzer-Straße 3-5 angrenzenden Freiflächen liegen gegenwärtig teilweise brach. Sie sollen für die wachsende Bewohnerschaft des Quartiers nutzbar gemacht werden und eine Verbindung zwischen dem „alten“ Albert-Schweitzer-Quartier und den geplanten Neubauten an der Fabrikstraße, August-Conrad-Straße und Berliner Straße herstellen.

Robuste Outdoormöbel und Spielgeräte, neue Wege- und Platzflächen sowie eine höhengestaffelte Bepflanzung schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen.

In einen grünen Pflanzengürtel eingebettet gibt es Spielflächen mit Angeboten für alle Altersgruppen, Aufenthalts- und Rasenflächen zur freien Nutzung, Flächen für Urban Gardening, ein Bouleplatz, Wäschetrockenplätze und Sitzecken.

Die bereits im Quartier vorhandenen Spielgeräte werden durch weitere Anlagen zum Balancieren, Klettern, Hangeln, Rutschen und Schaukeln ergänzt. Der Fokus liegt dabei auf gemeinschaftlich nutzbare Spielgeräte. Der vorhandene Bolzplatz wird abgebaut und an einer besser geeigneten Stelle als Multisportfeld mit Toren, einem Streetballkorb und lärmminderndem Kunststoffbelag neu errichtet. Ein Kletterfelsen aus Spritzbeton sowie Fitnessgeräte sollen das Angebot zur sportlichen Betätigung komplettieren.

Realisierungszeitraum: 03/2020 bis 02/2023

Raum zum Spielen, Gärtnern, Chillen. Die Grafik verdeutlicht die entwickelten Pläne für die Neugestaltung des Wohnumfeldes des Albert-Schweitzer-Quartiers.

 

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für die Realisierung der Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt rund 2,9 Mio. Euro. Davon werden knapp 2,5 Mio. Euro mit Fördermitteln aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ finanziert. Als Fördermittelempfänger trägt die Stadt Hennigsdorf einen Eigenanteil in Höhe von knapp 275.000 Euro. Die verbleibenden rund 180.000 Euro tragen die HWB und die Stadt zu gleichen Teilen.

Der 2017 aufgelegte Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ wird von Bund (75%), Ländern (15%) und Kommunen (10%) finanziert.

Kurz erklärt

Das Projekt im Schnelldurchlauf: In 8:15 Minuten erklärt dieser Animationsfilm wie sich das Albert-Schweitzer-Quartier in den kommenden Jahren zu einem lebenswerten Wohngebiet mit einer lebendigen Nachbarschaft verändern soll.

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