MULTIFUNKTIONALES FERNWÄRMENETZ
Mithilfe des Projektvorhabens „Wärmedrehscheibe“, das mehrere Energiequellen miteinander verbinden soll, wollen die Stadtwerke Hennigsdorf bis 2022 den Anteil regenerativer Energieträger bei der Wärmeversorgung auf insgesamt 80 Prozent erhöhen.
Wärme aus regenerativen Rohstoffen
Durch die Vernetzung von Sonnen- und Biomasseenergie sowie industrieller Abwärme soll über das rund 50 Kilometer lange Leitungsnetz der Stadtwerke und unter Einbindung von großen Wärmespeichern in den nächsten Jahren eine fast vollständige Wärmeversorgung aus regenerativen Quellen erreicht werden. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projektvorhaben der Stadtwerke Hennigsdorf mit dem Titel „Erneuerbare Fernwärme 2020 – das multifunktionale Fernwärmenetz als Wärmedrehscheibe“ ergänzt die vielfältigen Bemühungen der Stadt Hennigsdorf, den Kohlendioxid-Ausstoß signifikant zu verringern.
Nachdem in der ersten Projektphase der sogenannten Wärmedrehscheibe neben den wissenschaftlich-technischen Grundlagen die Voraussetzungen vor Ort untersucht worden sind, wird derzeit die Umsetzung des Förderprojekts vorbereitet. Damit zum Beispiel Abwärme aus dem Hennigsdorfer Elektrostahlwerk in das Wärmenetz eingespeist werden kann, muss zunächst eine rund 1,2 km lange Fernwärmetrasse über das Gelände des ehemaligen Arbeitsförderunternehmens INO nach Hennigsdorf-Nord verlegt werden. Zusätzlich ist beabsichtigt, bis 2022 auf dem Gelände der KPG und auf der Schlackehalde des Stahlwerkes Solarthermie-Anlagen mit einer Gesamtfläche von zusammen rund 20.000 m² zu errichten. Ein weiteres zentrales Projekt-Element ist der Bau eines Multifunktions-Speichers auf dem ehemaligen INO-Gelände mit einem Volumen von 22.000 m³. Hier soll künftig überschüssige Wärmeenergie aus dem Elektrostahlwerk und aus der Solarthermie-Anlage gespeichert und entsprechend dem Bedarf wieder in das Wärmenetz eingespeist werden.
Das Projekt wird vom Klima-Kompetenzzentrum wissenschaftlich begleitet und dokumentiert.