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Gesicht zeigen beim Benefizkonzert der Musikschule

Datum: 22.03.2022

Große Spendenbereitschaft des Publikums und Fördervereins in Hennigsdorf

Mehr als zwei Jahre mussten die mehr als 1300 Schülerinnen und Schüler der kommunalen Hennigsdorfer Musikschule auf ein Konzert warten. Immer wieder hatten sie sich vorbereitet, akribisch geprobt und mussten doch auf Online-Formate ausweichen. Nun, am 19. März 2022, gelang es, das Können der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf die Bühne zu bringen – wenn auch mit einer sehr ernsten Intention. Denn nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine entschieden sich alle Beteiligten in kürzester Zeit, aus dem Frühlings- ein Benefizkonzert zu machen. Unterstützt vom Förderverein der Musikschule und mit großem Engagement aller Protagonisten stellten die Ensembles und Einzeldarbietenden einiges auf die Beine. Mehr als zweieinhalb Stunden wurde gesungen, getanzt, gespielt und gesprochen.

Ronny Heinrich, Leiter der Einrichtung, erinnerte an die Worte von Friedrich Schiller: „ ,Alle Menschen werden Brüder‘ hat Schiller gedichtet. Doch wir fragen uns: Stimmt das überhaupt?“ Die Bilder von Krieg und Zerstörung werden in den Köpfen der Kinder zu Albträumen. Etwas zu tun gegen diesen unfassbaren Menschenhass, für Frieden und die Opfer aufzustehen und sich vom jüngsten Ensemble, den Streichhölzern, über das Jugendkammerorchester, die Bands, den Chor InTakt und die tanzenden Bienchen aus der musikalischen Früherziehung öffentlich zu zeigen, von dieser Stimmung getragen fanden alle im Saal zusammen.

240 Gäste griffen tief in ihre Taschen und steckten 1500 Euro in eine gläserne Box, die für die Spenden bereitstand. 1300 Euro an Eintrittsgeldern kamen zusammen. Der Förderverein gab 1500 Euro dazu. Und Bürgermeister Thomas Günther legte 1700 Euro aus seinem Verfügungsfonds noch drauf. Alles in allem werden für diese 6000 Euro medizinische Geräte und Hilfsmittel gekauft, die am Mittwoch, 23. März 2022, um 11 Uhr vom Gemeinschaftszentrum Conradsberg aus mit auf die Reise in die polnische Partnerstadt Środa Wielkopolska und von dort weiter in ein ukrainisches Krankenhaus nach Mobilev Podolsky gehen.

Diese gelebte Solidarität und der verbindende Gedanke, Gesicht zu zeigen für die Opfer eines ungerechten Krieges, führte die Gäste und Musizierenden auf unvergleichliche Weise an jenem Nachmittag im Hennigsdorfer Stadtklubhaus zusammen. Mit der „Ode an die Freude“ wurden Töne der Völkerverständigung von Hennigsdorf aus in die Ukraine und in die Welt geschickt.