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Familie Blaschke

  • Fabrikdirektor, Dipl. Ing. Ernst Blaschke
  • Ehefrau Dora Blaschke, geb. Kirstein
  • Tochter Liesel Blaschke, geb. am 19.11.1919 in Berlin
  • Tochter Ursel Blaschke, geb. am 29.03.1922 in Köln
  • Emigration am 22.12.1933, nach Australien ausgewandert

 

Zum Schicksal von Familie Blaschke

Über das Schicksal der Familie Blaschke konnten nur wenige Tatsachen in Erfahrung gebracht werden.

Der Dipl. Ing. Ernst Blaschke wohnte mit seiner Familie in der Neuendorfstraße 23. Er war als Fabrikdirektor in den AEG Fabriken in Hennigsdorf tätig. 1931 engagierte er sich im Arbeitsausschuss um die Besoldung von zwei Lehrern für die Evangelische Volksschule aus eigenen Mitteln zu gewährleisten. In einem Rundschreiben vom 25.09.1931, das er der Elternschaft vorlegte, schreibt er: „Wir danken hierdurch allen Eltern, die durch Zeichnung freiwilliger Beträge die Eingabe an die Regierung ermöglicht haben. Wir danken aber auch den erwerbslosen Eltern, die durch freundliche Zustimmungserklärungen, ja durch Zeichnung kleinerer Beträge als vorgeschlagen, uns in unserem Vorgehen ermutigt haben.“ Durch die Eltern wurden zum 01.10.1931 die Mittel zur Besoldung der zwei Lehrer aufgebracht.

Familie Blaschke hatte zwei Töchter. Beide Töchter wurden 1931 bzw. 1932 in die Sexta des Reform-Realgymnasiums aufgenommen. Vorhandene Abgangszeugnisse zeigen: am 22.12.1933 verließen sie die Schule. Die Familie Blaschke musste Nazi-Deutschland verlassen und emigrierte nach Spanien. In den Abgangszeugnissen heißt es, die wahren Gründe verdeckend:

„Sie verlässt die Schule, weil ihre Eltern von hier fortziehen“ bei Liesel Blaschke (rechts im Bild: zweite Reihe, zweite von links) und, „sie verlässt die Schule um eine andere Anstalt zu besuchen“ bei Ursel Blaschke.

Dort verlieren sich die Spuren, hieß es bisher! Auch alles Bemühen über das Spanische Rote Kreuz, Cruz Roja Espanola, in Madrid und Barcelona mehr über das Schicksal zu erfahren, blieben viele Jahrzehnte erfolglos. Die Zweitschriften der Abgangszeugnisse und einige Klassenfotos galten als letzte Lebenszeichen.

Inzwischen ist bekannt, dass die Familie, darunter auch Ernst Blaschkes Mutter, in Australien eine neue Heimat fanden. Sie ließ sich in Sydney nieder.

Die vier „Stolpersteine“ wurden in Hennigsdorf Neuendorfstraße 23, verlegt. Die Patenschaft für die „Stolpersteine“ der Familie Blaschke wurden von Frau Ursula Degner,  Herrn Martin Witt und der HWB Hennigsdorf Hennigsdorf übernommen.

 

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