Wir können die Welt verbessern!
Die Oberschule Albert Schweitzer feiert 60. Jubiläum / Projekte mit Rap, Theater und Tanz präsentiert
Das hätte dem großen Denker und Musikliebhaber garantiert gefallen: Mit rhythmischem Rap-Gesang und lauter Trommelgruppe auf der Bühne wurden die Gäste zum runden Schulgeburtstag überrascht. Dazu wurde anlässlich des 60. Jubiläums auch getanzt und gemalt und das vor allem tüchtig und „mit gutem Geist“ – so wie es Albert Schweitzer der Schule einst mit auf den Weg gab. Denn der Friedensnobelpreisträger war es, der es 1964 höchstpersönlich in einem Brief nach Hennigsdorf erlaubte, dass die neue Schule seinen Namen tragen durfte. In seinem humanistischen Sinne werden noch heute die 331 Schülerinnen und Schüler durch den Unterricht geprägt.
Das besondere Engagement der Schule, sich gegen Rassismus und für Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft einzusetzen, lobte Ministerpräsident Dietmar Woidke in seiner Rede. Zuvor bekam er von Schulleiter Sebastian Mrosek einen Pullover mit Schullogo überreicht. Dietmar Woidke bedankte sich mit dem Bekenntnis: „Ich bin jetzt auch ein Schweitzer!“
Die ehemalige Schulleiterin Sybille Kutschke-Stange sprach in ihrer Rede auch die Wandlungen der Schule an. Sie streifte die schwierige Zeit nach der Wende, geprägt auch durch die in den Elternhäusern herrschenden Existenzängste, die oft genug von zu Hause mit in die Schule genommen worden sind.
Neben zahlreichen Ehemaligen der Schule, bei denen viele Erinnerungen nach einer Führung durch „ihr“ Haus hochkamen, gehörte auch Bürgermeister Thomas Günther zu den Gratulanten. Er hob hervor, dass die vergangenen 60 Schuljahre auch ein Spiegel der Stadtgeschichte seien: Mit den Erinnerungen an die ersten Jahre nach dem Mauerbau, dem frischen Stadtrecht seit 1962 und der Zeit der drehenden Baukräne, in der Hennigsdorf zu einer Boomtown mit Zuzügen aus dem ganzen Land wurde.
An die Unentschlossenheit der Jugend gerichtet, verwies er auf den Namensgeber Albert Schweitzer, der Zeit seines Lebens nicht wusste, an welchem Beruf sein Herz hing. Denn er war Forscher und Arzt, dann auch wieder begeisterter Musiker, er war bewandert im Glauben und engagierte sich für den Frieden. Ein Allroundtalent, auf vielen Gebieten zu Hause. Wie so manche Jugendliche in der Schule auch. Damit weiter so beeindruckende Projekte wie in der Festwoche gelingen, überreichte Bürgermeister Thomas Günther dem Förderverein der Schule einen Scheck über 300 Euro.
Auf die Besonderheit der Schule angesprochen, meint Schulleiter Sebastian Mrosek, dass er und seine 32 Kolleginnen und Kollegen aus dem Pädagogen-Team aberwitzig genug seien, zu glauben, dass sie die Welt der Schülerinnen und Schüler jeden Tag positiv vorantreiben und verbessern können.
Das geht auch durch Kreativität, wie sie die Schülerinnen und Schüler während der Projektwoche zum Schulgeburtstag ausleben können. So kommt das Theaterstück „Ein Leben für das Leben“ über Albert Schweitzer auf die Schulbühne. Dazu können die Jugendlichen zeigen, welche Talente beim Singen, Body-Percussion und in anderen künstlerischen Bereichen in ihnen schlummern und in den Workshops geweckt wurden.
Natürlich wird in der Festwoche an das vom Schulnamensgeber im Jahr 1913 im afrikanischen Gabun gegründete Urwaldkrankenhaus gedacht. Die beim traditionellen Sponsorenlauf gesammelten Spenden kommen auch wieder dem Albert-Schweitzer-Hospital in Lambarene zugute.
Auch da zeigt sich wieder der gute Geist der „Schweitzers“, so wie sich alle im gesamten Schulteam mittlerweile nennen: Als Anspruch, Ansporn und Versprechen.