Wie leben Sie in Hennigsdorf-Nord?
Stadtverwaltung, Wohnungsunternehmen und Planungsbüro benötigen die Unterstützung der Einwohner des Viertels
In Hennigsdorf-Nord leben 4200 Einwohner. Neben Werkswohnungsbeständen und Einfamilienhäusern dominiert der mehrgeschossige Wohnungsbau in klaren Linien das Bild des Viertels. Es gibt einige größere und kleinere Handelseinrichtungen, Leerstand, große Wohnhöfe und viel Grün, soziale Infrastruktur mit Kita und Schule, Freizeiteinrichtungen und Pflegeangebote, aber auch eine Schwimmhalle, die durch einen Neubau an anderer Stelle ersetzt wird. Auch die Oberhavel Kliniken mit dem Hennigsdorfer Krankenhaus grenzen an das Wohngebiet an. Doch wie soll Hennigsdorf-Nord zwischen Bahndamm und Friedrich-Wolf-Straße, begrenzt von Wald im Norden und Marwitzer Straße im Süden, künftig aussehen? Was wünschen sich die Bewohner? Wo hakt es? Und wo stecken noch die Qualitäten, die es herauszuarbeiten gilt? Was ist künftig noch möglich?
Beauftragt von der Stadtverordnetenversammlung haben sich Stadtplaner, Mitarbeiter der Verwaltung, die großen Wohnungsunternehmen, Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH (HWB) und Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Hennigsdorf eG (WGH), Fraktionsspitzen sowie Fachleute verschiedenster Bereiche zusammengetan, um über eine Steuerungsgruppe und thematische Arbeitsgruppen zu Themen wie Wohnen, Klima, Gewerbe, Grün und Soziale Infrastruktur zu forschen und gemeinsam mit den Einwohnern das Quartierskonzept zu erarbeiten. Etwa ein Jahr wird es dauern, um über zahlreiche Zwischenschritte zu einem Leitbild für Nord zu kommen, das zukunftsfähig und aussagekräftig ist und der Gesamtplanung für Hennigsdorf Rechnung trägt. Da gibt es viele Fragen, die noch zu besprechen sind. Einbezogen werden sollen alle, die im Viertel leben, arbeiten, spielen oder Freizeit verbringen. Parallel dazu wird nach Fördermöglichkeiten für einzelne Projekte gesucht. Mitarbeiten kann nun aber jeder.
In den kommenden Tagen erreicht nämlich ein Fragebogen die Haushalte in Hennigsdorf-Nord. Dieser kann auch online ausgefüllt werden. Dazu gibt es auf den Fragebögen selbst einen entsprechenden QR-Code. Die Fragebögen werden vom Planungsbüro StadtBüro Hunger sowie von den Vermietern verteilt. Bis zum 17. Dezember wollen die beauftragten Planer des StadtBüros Hunger, Stadtforschung und Entwicklung sowie des Ingenieurbüros Börjes GmbH & Co.KG diese Fragebögen ausgefüllt mit in die Weihnachtsferien nehmen und bis Ende Januar analysieren. Die erfassten Daten zu Wohnumfeld, Wohnsituation, Ideen und Vorschlägen der Bewohner sowie Defiziten des Gebietes werden dann die Grundlage bilden, um insbesondere den Bewohnerinnen und Bewohnern in Hennigsdorfer-Nord in einem zweiten Beteiligungsschritt im ersten Quartal 2022 zusammenzukommen. Ob das online oder im Rahmen einer Quartierswerkstatt vor Ort erfolgt, hängt noch an der Entwicklung der Corona-Zahlen, macht der Hennigsdorfer Fachdienstleiter für Stadtentwicklung Daniel Stenger deutlich. Auch die Stadtverordneten sind in alle Planungsschritte eingebunden, ebenso wie alle anderen in dem Quartier Lebenden und Arbeitenden.
Für die Rückgabe der Fragebögen stehen zwei Briefkästen im Wohngebiet bereit. Am Nachbarschaftstreff der gemeinnützigen Projektgesellschaft PuR in der Rigaer Straße 28 oder am Hauswartbüro der WGH in der Hradecker Straße 9a lassen sich die anonym ausgefüllten vierseitigen Bögen wieder einwerfen. Die Bewohner sollten sich rege beteiligen, denn sie haben die Chance, ihr
Wohngebiet mitzugestalten.