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Klinik Hennigsdorf muss erhalten bleiben

Datum: 12.02.2025
Landkreis Oberhavel setzt Krankenhausreform um und hält am Standort Oranienburg fest

Die kürzlich verabschiedete Krankenhausreform des Bundes ist am 1. Januar 2025 in Kraft getreten. Noch seien viele Details offen, da entscheidende Rechtsverordnungen des Bundes erst noch verabschiedet werden müssten. Und doch hat sich der Landkreis Oberhavel mit seiner Tochter Oberhavel Kliniken GmbH vor der Öffentlichkeit zu Abwicklungsplänen für das Krankenhaus Hennigsdorf geäußert. Landrat Alexander Tönnies und Dr. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Klinikgesellschaft, betonten: "Die Krankenhausreform zwingt mit ihren festen Vorgaben zu mittelfristigen Veränderungen."

Man müsse kostensparend und effizient arbeiten und Kompetenzen bündeln. Für die drei Standorte mit Kliniken in Hennigsdorf, Oranienburg und Gransee hieße das, alles sei auf den Prüfstand gekommen. Dazu habe man Gutachten und Machbarkeitsanalysen beauftragt und von einem "renommierten Institut" Optionen erarbeiten lassen.

Die medizinische Grundversorgung soll demnach an allen Klinikstandorten erhalten bleiben. Oranienburg habe aber gegenüber Hennigsdorf den Vorzug erhalten. 

Hennigsdorfs Bürgermeister Thomas Günther hat eine klare Position: "Wir kämpfen um unser Krankenhaus." In einer Stellungnahme stellt er klar: „In Hennigsdorf leben 27.000 Menschen, der Süden Oberhavels ist ein prosperierender Bereich. Seit 70 Jahren gibt es unseren Krankenhausstandort an der Marwitzer Straße. Der Standort Hennigsdorf spielt offenbar keine Rolle mehr. Das benannte Gutachten, auf dem die Entscheidungen fußen, werden wir daher genauestens unter die Lupe nehmen.

Die Klinik ist im Leben der Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer eine feste Bank – Arbeitsplatz, Anlaufpunkt in Notfällen, Hilfsanker und verlässlicher Partner auch für die Stadt. Die gesicherte Gesundheitsversorgung in der Stadt ist ein gelebter und wichtiger Standard, von dem es keine Abstriche geben darf.

Gerade wurde in Hennigsdorf ein neuer Operationssaal übergeben, dafür flossen sechs Millionen Euro. Vier moderne OP-Säle stehen bereit. Mehr als 600 Ärzte und Pfleger arbeiten am Standort. Von Geriatrie über Palliativmedizin bis zur HNO und Rettungsstelle.

Wir fordern alle Bundestagsabgeordneten des Landkreises Oberhavel, die am 23. Februar für uns in den Bundestag einziehen, auf, die Krankenhausreform so zu überarbeiten, dass alle Krankenhausstandorte überlebensfähig sind. Auch die Koalition im Land hat sich dazu bekannt, alle Standorte zu erhalten.

Den Landkreis fordern wir als Stadt auf, so zu entscheiden, dass Kompetenzen am Standort Hennigsdorf verbleiben und auf lange Sicht gesichert werden. Dafür hoffe ich auch auf die Unterstützung aller Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer.

Dazu kommt: Jeder vierte Hennigsdorfer ist über 65 Jahre alt. Jeder Unfall, jede Therapie, jeder Facharztbesuch müsste in Oranienburg abgewickelt werden. Das ist für den Süden des Landkreises Oberhavel nicht akzeptabel. Wir brauchen das Krankenhaus in Hennigsdorf in der jetzigen Qualität und werden für den Erhalt kämpfen.“