Mehr als 200 Vorschläge für den Bürgerhaushalt
Quer durch alle Generationen überzeugen die Einreichenden mit Gemeinsinn und Kreativität
Ein neuer Rekord wurde für den Bürgerhaushalt 2024/2025 in Hennigsdorf erreicht. Nach 202 Ideen aus 2021 und 201 aus dem Jahr 2023, die in elf konkrete Vorhaben für 2024 mündeten, sind nun laut dem Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, Daniel Eggers, genau 209 Vorschläge eingegangen. „Der Etat ist erstmals auf 150.000 Euro gewachsen, der Zeitraum zu Realisierung von Vorhaben wurde gestreckt. Nun prüfen wir die eingereichten Ideen auf ihre Umsetzbarkeit. Dafür müssen die festgeschriebenen Regeln für den Bürgerhaushalt eingehalten werden.“ Ein Vorschlag darf 25.000 Euro nicht übersteigen.
2024 wählten die Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer elf Vorhaben aus, die in die Realisierung gingen. Ein Lego-Workshop für Kinder konnte noch nicht durchgeführt werden, so Eggers. „Wir realisieren ihn aber gemeinsam mit dem Gemeinschaftszentrum Conradsberg in diesem Jahr.“ Das Obstbauschnitt-Seminar, quasi ein Renner unter den Vorhaben, ging gerade zum zweiten Mal über die Bühne und hat sich damit verstetigt. Dabei unterstützt der Imkerverein die Stadt Hennigsdorf.
Das große Kinderfest am 1. Juni 2024 war ein voller Erfolg, auch Selbstverteidigungskurse für Kinder und Jugendliche füllten sich schnell mit Interessierten. Noch fortgesetzt wird das Anti-Mobbing-Projekt in den Schulen der Stadt, das bereits mit einem Elternabend begonnen hatte. Schattenspendende Bäume wurden an der Badestelle gepflanzt, Warnwesten für die Grundschul-Kinder angeschafft. Drei Kinderdiscos machten den Mädchen und Jungen große Freude.
Die neuen Vorschläge konnten nun bis Ende Januar per Brief, online oder über den Flyer auch an einem Info-Stand im Ziel-Center abgegeben werden. Dabei ließen sich alle Generationen anstecken und neue Vorhaben einfallen.
Die aktuelle Liste kann bereits unter www.hennigsdorf.de/Bürgerhaushalt eingesehen werden. Die Abstimmung erfolgt wie gewohnt während der Hennigsdorfer Festmeile am letzten August-Wochenende. Aber auch online lässt sich dann wieder für Favoriten stimmen. Doch zuvor haben die Fachleute ein Auge auf die Vorhaben und die Stadtverordnetenversammlung erhält einen Überblick.
Mit dabei in diesem Jahr ist eine Lesebank am Bücherschrank Nieder Neuendorf, ein Familientrödelmarkt am Stadtklubhaus, Sitzbänke am Havelkanal oder ein Boule-Platz für Nieder Neuendorf. Biotonnen für die Festmeile sind ein Vorschlag und ein Sonnenschutz am Postplatz während des Stadtfestes. Auch Trinkwasserbrunnen möchten einige Vorschlagende haben oder eine Tischtennisplatte auf dem Spielplatz Schillerstraße. Futterspender für die heimischen Vögel sind gewünscht, Saatgut für Blumenwiesen ebenso wie Aktionen zum Säubern der Umwelt. Andere Vorschlagende möchten gemeinsam Weihnachtslieder singen oder mehr Volkshochschulangebote in der Stadt. Allerdings ist die Volkshochschule eine Einrichtung des Landkreises Oberhavel. Eine Rollstuhlfahrerschaukel hingegen klingt sehr spannend, eine Wasserrutsche am See ebenso. „Wir sind schon gespannt, welches der Vorhaben sich durchsetzen kann und gewinnt“, macht es Daniel Eggers spannend.
Mit einem Durchschnittsalter von 38,7 Jahren über alle Einreicher und Einreicherinnen von Vorschlägen liegt Hennigsdorf in einem guten Querschnitt. An der Spitze lagen die Vorschlagenden im Alter bis zu 20 Jahren. Die meisten Vorschläge wurden online unterbreitet.