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Studentischer Blick auf Hennigsdorf

Datum: 24.04.2025

Wissensnetzwerk Stadt und Handel lädt 80 Studierende zu hochschulübergreifendem Projekt ein

Mehr als 80 Studierende aus sechs Universitäten Deutschlands werden vom 27. bis 29. April 2025 Hennigsdorf zum Studienobjekt machen. Sie untersuchen im Auftrag des Vereins Wissensnetzwerk Stadt und Handel die Innenstadt mit jugendlichem Blickwinkel auf Potenziale sowie Defizite hin und entwickeln Ideen zur Belebung oder Umnutzung. In Diskussionsrunden, Arbeitsgruppen, Workshops und auf Stadtführungen lernen sie die Stadt kennen, um im Sommersemester weiter an dem Thema „Jugend und Innenstadt“ zu arbeiten.

Hennigsdorf ist symptomatisch für zahlreiche Innenstädte. Der Onlinehandel und die Konsumgewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner haben sich verändert. Der stationäre Einzelhandel verliert immer mehr an Bedeutung. Gestiegene Mieten haben soziale Einrichtungen verdrängt. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Inklusion gibt es deutliche Reserven. Zu wenig durchdachtes Stadtmobiliar, Klimaveränderungen, aber auch Barrierefreiheit und Digitalisierung sind Themen, die betrachtet werden müssen. Das erfordert neue Ideen im planerischen Handeln, um der Stadtgesellschaft, Politik und den Akteuren vor Ort ein besseres Handwerkszeug zu vermitteln. Die zukunftsfähige Gestaltung von Innenstädten am Beispiel von Hennigsdorf – Jugendliche sehen auf die Stadt mit ganz anderen Augen. Wie können urbane Zentren aussehen? Welche Ansätze gibt es, um Wohnraummangel entgegenzuwirken und Aufenthaltsqualitäten zu verbessern? Jugendliche werden darüber hinaus oftmals als störend empfunden.

Deshalb soll der studentische Wettbewerb „Jugend und Innenstadt“, der die Studierenden an die Havel führt, zu neuen Strategien führen. Dabei wird insbesondere untersucht, wie Jugendliche ihre Innenstädte erleben, welche Angebote sie nutzen und was fehlt. Aktives Mitgestalten ist ebenso Thema. Damit wollen sich die Studierenden an verschiedenen Orten in der Stadt auseinandersetzen. Von leerstehenden Kinosälen bis zum Umspannwerk, von der stillgelegten Schwimmhalle bis zu ungenutzten Ladenlokalen finden sich in Hennigsdorf vielfältige Örtlichkeiten, um Nutzungskonzepte zu entwickeln und anschließend auch zu präsentieren.

Ziel ist es, die spannendsten Arbeiten später in einer Ausstellung auf dem Rathausplatz der Öffentlichkeit zu zeigen. Ein kleines Vorprogramm am Sonntag, 27. April, führt die Gäste an interessante Orte. Zwei Tage intensiver Arbeit folgen. Expertinnen und Experten stehen am Montag als Gesprächspartnerinnen und –partner bereit. Am Dienstag wollen sich Vertreterinnen und Vertreter der Hennigsdorfer Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Verwaltung und interessierte Gäste umliegender Kommunen die Analysen und Vorschläge anhören. Eine erste Prämierung wird durch die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland vor Ort vorgenommen. Die Auswertung des Gesamt-Wettbewerbs übernimmt später der Handelsverband Deutschland. Das Preisgericht tagt im September 2025.

Vertreten sind die BTU Cottbus, die HFT Stuttgart, RPTU Kaiserslautern, TU Berlin, TU Braunschweig und TU Dortmund. Künftige Bauingenieure, Umweltplaner und Regionalplaner kommen so in Hennigsdorf zusammen.

Der Hennigsdorfer Wirtschaftsförderer Hagen Skersies begrüßt diesen Wettbewerbsauftakt in Hennigsdorf: „Wir freuen uns, das Wissensnetzwerk mit über 80 Studierenden und Lehrenden in Hennigsdorf begrüßen zu dürfen. Und wir erhoffen uns davon einen Transfer der Ideen auf unsere Stadtentwicklung. Deshalb werden wir sehr gespannt und interessiert auf die Ergebnisse schauen, die uns präsentiert werden.“

Wer seinen Teil zur Analyse beitragen möchte, kann sich über die Umfrage “Jugend und Innenstadt“ gern beteiligen.