Puschkin-Gymnasiasten ganz nah an der Praxis

Lena Henning ist hochmotiviert. Die 16-jährige Schülerin des Hennigsdorfer Alexander-S.-Puschkin-Gymnasiums gehört mit ihren Mitschülerinnen Gioia Schubert, Marina Schröder und Lina Abdadlah zu einer Gruppe im Wahlpflichtfach Medien und Kommunikation. Während die Nieder Neuendorferin Lena eigentlich lieber einen eigenen Krimi schreiben wollte, findet sie nun in der Firma Wrobel Communications GmbH in Hennigsdorf ihre Meister. „Wir haben uns den Beruf des Social Media Managers ausgewählt und haben dazu auch schon im Betrieb geforscht“, erläutert die Schülerin.

Begleitet von Lehrer Martin Prüger, der die Idee gemeinsam mit dem Hennigsdorfer Wirtschaftsförderer Hagen Skersies entwickelt hat, erhalten die 24 Neuntklässler und 20 Zehntklässler in ihrem Wahlpflichtfach das nötige Rüstzeug. „Vorstellung und Realität zu Berufen liegen oft weit auseinander“, betont Prüger seine Erfahrung. Deshalb sei es gut, sich auch auf dem Weg zu Abitur und Studium mit Betrieben vor Ort auseinanderzusetzen. Die wiederum sind dankbar, wenn sie Jugendliche in ihre Werkstätten oder Labore rufen könnten, um so vielleicht auch etwas in der Förderung des Nachwuchses zu tun. Bei der Auswahl der Unternehmen wurde diesmal auf die Vielseitigkeit der in Hennigsdorf aktiven Unternehmen Wert gelegt. Ebenfalls war es der Wunsch, nicht immer die „zwei Großen“ zu fokussieren, sondern die breite Palette zu spiegeln und neu angesiedelte Unternehmen ebenfalls einzubeziehen. Mit dabei sind elf Unternehmen: Wrobel Communications, der Trend Möbelmarkt, die Hennigsdorfer Steel Engineering, Menzel Elektromotoren, Mobilspace, der Rettungsdienst mit neuer Rettungswache, Kurt Eulzer Druck, die Anwaltskanzlei Koch Müller Behnke, DU-Consult, peptides & elephants und ASKA Biotech. Aber auch die Stadtverwaltung ist mit dem Fachdienst Stadtplanung vertreten.

Hagen Skersies, der bereits mit der Langen Nacht der Wirtschaft 2022 und dem "Unternehmenskoffer" Betriebe und Schulen näher zusammengebracht hat, sieht in der Kooperation einen wichtigen Baustein seiner Arbeit. „Wir müssen langfristig denken. Das Interesse der nächsten Generation für Betriebe und Handwerk oder Studium zu wecken, ist ein erster Schritt. Berufliche Perspektiven in Wohnortnähe aufzuzeigen, ist der nächste.“

Deshalb unterstütze die Wirtschaftsförderung Hennigsdorf Kurse wie diesen am Gymnasium. Darüber hinaus ist sie auch gemeinsam mit der Präsenzstelle der Hochschulen bei Informationsveranstaltungen vertreten. Mitmachangebote und Kurse, die mittlerweile im MakerSpace im KreativWerk^R6 angeboten werden, unterstützen diesen Prozess ebenfalls sehr. „Im Bestfall leisten wir damit einen kleinen Beitrag, Nachwuchs für die Betriebe unserer Stadt zu begeistern und Lust auf Ausbildung beziehungsweise Studium in und mit Hennigsdorfer Unternehmen zu machen“, ergänzt der Wirtschaftsförderer.

Außerdem mache es große Freude, engagierte Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Arbeit zu unterstützen und gemeinsam den Unterricht zum Event zu machen. „Die bevorstehende Preisverleihung zum Schuljahresabschluss ist ein wundervoller Höhepunkt für alle Beteiligten“, fasst Hagen Skersies zusammen.

Doch bis dahin ist es noch ein Stück des Wegs. Nach der Geschichte, die die Videoteams des Kurses erdenken müssen, folgen Exposé, Skript, Storyboard und weitere begleitende Arbeiten. Von der Filmmusik bis hin zum Schnitt ist da noch einiges zu tun. Jeder Film soll drei bis fünf Minuten lang sein. Und ganz nebenbei sozusagen erfahren die Puschkinerinnen und Puschkiner auch Neues, Spannendes und Wissenswertes aus der heimischen Wirtschaft.

Lena Henning jedenfalls möchte einmal gern mit Medien arbeiten. Ein erster Schritt ist mit dem Kurs Medien und Kommunikation und dieser Kooperation vielleicht schon getan.