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Mit dem Bleistift für die Zukunft festgehalten

Datum: 21.11.2023

Der Hennigsdorfer Kurt Remek starb 2018, doch der Stahlwerker-Traditionsverein bewahrt sein Andenken

Im Oktober 2023 feierte der Stahlwerker Traditions-Verein Hennigsdorf sein 25-jähriges Bestehen. Für 2024 wird intensiv an einer Ausstellung zur Industriegeschichte der Stahlstadt gearbeitet. Zuletzt wurden Forschungsergebnisse und Zeichnungen im Pop-up-Store am Havelplatz gezeigt. Doch bis dahin ist jetzt eine kleine, feine Schau mit Arbeiten des Zeichners Kurt Remek zu sehen.

Im Stadtarchiv Hennigsdorf im Alten Rathaus an der Hauptstraße hat der Verein nun in einem der Räume eine Sammlung ausgestellt, die vom Leben der Stahlarbeiter zeugt und einen Einblick in historische Momente des schweren Arbeitsalltags gibt. So erkennen Historiker in der umlaufenden Krempe am Schutzhelm und der Schmelzerbrille mit dunklen Gläsern zum Schutz der Augen, dass der gezeichnete Arbeiter an der flüssigen, kochenden Schmelze an einem der Öfen gearbeitet hat.

Kurt Remek (1933 bis 20218), der als Schriftenmaler und Gebrauchsgrafiker tätig war und unter anderem auch den Mal- und Zeichenzirkel der Stahlwerker geleitet hat, erfasste den VEB Stahl- und Walzwerk „Wilhelm Florin“ Hennigsdorf mit eigenen Augen und künstlerischer Attitüde so genau, dass noch heute sehr lebendige Zeichnungen vom Alltag der Stahlwerker zeugen. Auch im Regionalmuseum in Oranienburg hängen Arbeiten des Künstlers. Seine Karikaturen waren bekannt.

Auch Dr. Christian Schlegel steuert weitere Arbeiten bei, der sein künstlerisches Handwerkszeug bei dem Maler Uwe Beckmann erarbeitet hat und bereits mit eigenen Ausstellungen glänzte. Seine leichten und farbenfrohen Zeichnungen oder Farbstudien tragen auch impressionistische Züge.

Die Gemälde und Zeichnungen können ab sofort zu den Öffnungszeiten der stadtgeschichtlichen Ausstellung im Alten Rathaus am Dienstag von 14 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 14 bis 17 Uhr angeschaut werden.