Vom Scheitern und Aufstehen im Papierkostüm
Die Schauspieler Heike Feist und Andreas Nickl erinnern in Hennigsdorf an den Poeten Ringelnatz
© Tobias Gloger
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht“ oder „Jeder spinnt auf seine Weise – der eine laut, der andere leise.“ Die Liste der Zitate und geflügelten Worte, die im Sprachgebrauch Eingang fanden, ist lang. Der Poet Joachim Ringelnatz hat sie produziert – und auch vom Hinfallen und Aufstehen verstand der deutsche Schriftsteller sehr viel.
Im sächsischen Wurzen auf halber Treppe geboren, dann viel gereist und vielseitig gebildet, umging der spätere Kabarettist am Ende seiner Karriere Zensur und Auftrittsverbote. Später brannten seine Bücher in den Feuern der Nationalsozialisten, die er so gar nicht ernst nehmen wollte. Als er mit nur 51 Jahren an Tuberkulose starb – er war auch zu längerem Aufenthalt in den Ulrici-Kliniken in Sommerfeld – blieben seine lyrischen Texte als sein Vermächtnis lebendig.
Nun haben sich die Schauspielerin Heike Feist und ihr Kollege Andreas Nickl – beide bekannt aus verschiedenen Fernsehserien – des Dichters Worte angenommen. „Schöner Scheitern mit Ringelnatz – Vom Scheitern und Wiederaufstehen“ nennen sie ihr Programm, das am Sonnabend, 16. März 2024, im Bürgerhaus Alte Feuerwache in Hennigsdorf zur Aufführung kommt.
Die Musik von Stefan Plepp setzt dem Ganzen kleine I-Tüpfelchen auf, wenn die Spielenden in Papierkostümen und mit Papierrequisiten agieren. Es geht quer durch das Leben von Joachim Ringelnatz, dem kleinen Mann mit der großen Phantasie, der so viel Gefühl und Lebensmut hinterlassen hat.
Beginn ist um 20 Uhr, Tickets kosten 14, ermäßigt 11,50 Euro. Die sind in der Stadtinformation für das knapp zweistündige Stück im Vorverkauf zu bekommen.
