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Ansprechbar für Ältere und Suchende

Datum: 22.01.2024

Hennigsdorfer Seniorenlotsinnen bieten Informationen und helfen bei Anträgen oder mit Netzwerk weiter

Seit Sommer 2022 gibt es in Hennigsdorf eine feste Anlaufstelle für alle Menschen, die Fragen rund um Hilfsangebote haben, die greifen, wenn es allein nicht mehr weitergeht. Die Seniorenlotsinnen Andrea Braun und Mandy Heinsius haben sich seither ein Netzwerk aufgebaut, das allen zugute kommt, die Rat und Unterstützung benötigen, bevor der Eintritt in ein Pflegeheim nötig wird. Unter dem Dach der Hennigsdorfer gemeinnützigen Projekt- und sozialen Regionalentwicklungsgesellschaft mbH (PuR) sind unter anderem Gruppen im Aufbau.

Im Rahmen des Förderprogramms Pakt für Pflege und der Richtlinie „Pflege vor Ort“ unterstützt das Landesamt für Soziales und Versorgung Brandenburg die zwei Personalstellen. 96.000 Euro übernimmt für 2024 das Land, 24.000 Euro die Stadt Hennigsdorf. Durch aufsuchende Beratung im häuslichen Umfeld sollen Betroffene und Angehörige Rat und Hinweise auf Hilfe erhalten - vom Kontakt zum Vermieter bis hin zu Anträgen für nötige Hilfsmittel. Im Rahmen des Pflegenetzwerks Hennigsdorf kooperieren zudem zahlreiche andere Anbieter, darunter auch die kostenfreie Beratung durch den Pflegestützpunkt Oranienburg in Hennigsdorf mit den Lotsinnen.

„Ziel ist das selbstbestimmte Leben über einen möglichst langen Zeitraum im eigenen häuslichen Umfeld“, stellt Kerstin Gröbe klar. Gelebte Teilhabe für alle Menschen in der Stadt ob mit oder ohne körperliche oder geistige Defizite ist das Ziel.

Nun unterstützen die Seniorenlotsinnen gemeinsam mit der Barmer Hennigsdorf ein Angebot, das zunächst der Wissensvermittlung dient. Vom 23. Februar bis zum 22. März sind im Nachbarschaftstreff in der Albert-Schweitzer-Straße 4 in Hennigsdorf vier verschiedene Informationstage nutzbar. Von jeweils 16 bis 20.15 Uhr erfahren Teilnehmende in Kooperation mit der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg in dem Kurs, der sich an Pflegende mit dementen Angehörigen richtet, alles rund um die Erkrankung. Denn das Gros der 68.000 Betroffenen im Land Brandenburg lebt im häuslichen Umfeld. Umso wichtiger sei es, so das Kompetenzzentrum Demenz im Land, zu wissen, dass Pflegende nicht allein mit dem Thema sind und wo es praktische oder finanzielle sowie rechtliche Hilfen geben kann.

Als Partnerinnen und Partner in acht Themengebieten sind Pflegeberatende, Ärzte oder Koordinatoren von Besuchsdiensten eingebunden. Auftakt am Freitag, 23. Februar 2024, macht die Leitende Oberärztin Dr. Heidi Müßigbrodt der Oberhavel Kliniken, Fachabteilung Psychiatrie und Psychotherapie. Es geht um Wissenswertes über Demenzerkrankungen. Es folgt danach Constanze Holzhauer, die aus ihrem Erfahrungsschatz als Pflegeberaterin über „Menschen mit Demenz verstehen“ spricht. Weitere Tage für diese Schulungen sind der 1. März, 15. März und 22. März.

Die zu pflegenden Angehörigen können in der Kurszeit betreut werden. Die Teilnahme ist für Angehörige aller Kassen kostenfrei. Anmelden können sich Interessierte über Mandy Heinsius unter Telefon 03302 4999918 oder per E-Mail unter mheinsius@purggmbh.de.

In Hennigsdorf ist immerhin mehr als jede oder jeder Vierte der 27.000 Einwohner älter als 65 Jahre. Zahlreiche nachbarschaftliche Angebote und professionelle Hilfen und Dienstleistungen finden sich vor Ort. Die Lotsinnen bauen die Brücken dafür. Sie sind im Hennigsdorfer Kommunikationszentrum HEKZE in der Friedhofstraße 3 anzutreffen.