Einsatzbereitschaft rund um die Uhr gesichert
Freiwillige Feuerwehr Hennigsdorf kann weiteren Mitgliederzuwachs vermelden
Die Freiwillige Feuerwehr in Hennigsdorf ist gewachsen. Zwölf neue Mitglieder stärken die ehrenamtliche Einsatztruppe, die damit insgesamt 125 Mitglieder – davon 87 Aktive - zählt. Das ist gut, denn auch die Einsatzzahlen sind – wie Stadtwehrführer Robert Heinsius zuletzt in der Jahreshauptversammlung informierte – weiter gestiegen.
378 Mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr ausrücken. Nach 341 Einsätzen im Jahr 2021 und 326 Hilfestellungen jeglicher Art im Jahr 2020 ist damit eine Tendenz zu beobachten, die den Frauen und Männern im Ehrenamt alles abverlangt. Dafür fand Bürgermeister Thomas Günther auch würdigende Worte: „Sie sind immer in Bereitschaft, haben immer die Hand am Pager – und das sieben Tage in der Woche rund um die Uhr. Dafür möchte ich Ihnen danken. Sie sind Garant dafür, dass sich die Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer jederzeit sicher fühlen können.“
Zu den herausragenden Einsätzen 2022 gehörten Großbrände wie im Januar in einer Fabrikhalle in Velten, das Feuer in einer Photovoltaikanlage der Hennigsdorfer Firma Allton GmbH im Gewerbegebiet Nord im Mai oder auch der Dachstuhlbrand im Spezialpflegeheim in Hohen Neuendorf im August.
Außergewöhnlich war die Explosion eines Bootes auf der Havel in Hennigsdorf im August oder der Absturz eines Lkw im Dezember vornüber in den Havelkanal. Schwere Unfälle, kleinere Wald- und Flächenbrände erforderten ebenso schnelles und versiertes Handeln. Nichtsdestotrotz halfen die Hennigsdorfer Einsatzkräfte auch bei überörtlichen Waldbränden mit der Brandschutzeinheit Oberhavel mit. In der Ukraine-Hilfe waren sie aktiv und entsandten Hilfsmittel und Gerätschaften nach Ausbruch des Krieges vor einem Jahr mit Hilfskonvois aus dem Land Brandenburg.
Feststellbar ist aber auch, dass 62 Mal Fehlalarme, davon 65 Prozent durch Brandmeldeanlagen, ausgelöst wurden. Insgesamt 242 Mal musste technische Hilfe geleistet werden. 107 Einsätze betrafen Türöffnungen, Tragehilfen oder im Fahrstuhl feststeckende Personen. Ein Tier wurde gerettet, 36 Wasser- und Sturmschäden waren zu beseitigen, 20 Mal auch Ölspuren auf heimischen Straßen.
Der Kinder- und Jugendarbeit kommt eine immer größere Bedeutung zu – auch, um sich den eigenen Nachwuchs schon zeitig zu sichern. Aktuell hat die Kinder- und Jugendabteilung 28 Mitglieder, die fürsorglich betreut werden. Auch bei städtischen Aktivitäten wie am Cleanup Day waren die Mädchen und Jungen zur Stelle. Zehn Frauen und Männer indes sind noch in der Alters- und Ehrenabteilung der Hennigsdorfer Feuerwehr aktiv.
Personell ist einiges in Bewegung. So wurden erste Stellen ausgeschrieben, weitere Ausschreibungen sollen folgen, um den festen Personalbestand im Fachdienst Brandschutz aufzubauen. Der ist neu und dient unter der Leitung von Natalie Ligmann der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr. Auch sollen so die Tageseinsatzbereitschaften ebenso wie das Erreichen der Schutzziele aus der Gefahrenabwehrbedarfsplanung gesichert werden. Veränderungen gab es in der Wehrführung: Bernhard Witt trat nicht mehr als stellvertretender Stadtwehrführer an. Sein Nachfolger ist Olaf Feltz.
Auch die Suche nach einem geeigneten Standort für die neue Feuerwache ist weiter im Gange. Noch werden Gespräche mit Eigentümern geführt, Areale gesichtet, um diese wichtige, zukunftsweisende Entscheidungen treffen zu können.
Technisch wird sukzessive nachgerüstet. So ist für 2023 ein neuer Rüstwagen bestellt. Eine Netzersatzanlage soll ebenso angeschafft werden, gefördert vom Land Brandenburg. Sie soll im Fall von Stromausfällen das Funktionieren aller Abläufe in der Feuerwache sichern. Baulich wurden bereits alle Vorarbeiten zur Notstromeinspeisung erledigt. Da aktuell nicht alle Fahrzeuge an der Parkstraße untergestellt werden können, entsteht ein Carport neu. Geplant ist außerdem bis 2024 eine Sirenenstandortanalyse. Alle Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer sollen künftig im Katastrophenfall gewarnt und von Durchsagen zügig erreicht werden können.