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Buddy-Tag mit starken Ideen

Datum: 29.06.2023

Jugendliche aus Hennigsdorfer Schulen werden zu Paten für Gleichaltrige und organisieren Workshops und Projekte

Neue Freunde oder Buddys finden, sich eine dicke Portion Selbstbewusstsein holen? Für Siebt- bis Neuntklässler in Hennigsdorf kein Problem. Schon seit Jahresbeginn, berichtet Jugendkoordinator Johannes Otto, liefen die Vorbereitungen an den weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I. Besondere Talente waren gefragt – auch Ideen von Sport bis Kochen, um die Jugendlichen zu stärken und zu fördern. Am Freitag, 7. Juli 2023, richtet sich der Buddy-Tag nun an fast 400 Jugendliche der Albert-Schweitzer-Oberschule und Adolph-Diesterweg-Oberschule in Hennigsdorf.

Die Themen waren im Vorfeld frei wählbar, 33 Workshops in den Schulen, im Gemeinschaftszentrum Conradsberg, im „Purzelbaum“ in der Fabrikstraße 10 sowie in vier Nachbarschaftstreffs stehen zur Wahl. Die Workshop-Leitenden wurden vorbereitet und im Conradsberg auf ihren großen Tag eingeschworen.  Wie aus einem Vorlesungsverzeichnis konnten die Schülerinnen und Schüler der insgesamt 15 Schulklassen wählen. Favoriten waren neben Kochen und Backen vor allem Gaming, Cocktail & Chill, Fußball oder Basketball. Aber auch einen Erste-Hilfe-Kurs bietet eine Schülerin, die bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist, an. Der 16-jährige Jhona Krüger, zurzeit Praktikant im Fachdienst Familie, Jugend und Integration, half bei den Vorbereitungen. Auch der neue Name Buddy-Tag geht auf einen jungen Praktikanten zurück.

Unterstützt von Lehrerinnen und Lehrern, von den Sozialarbeitern der Schulen und der Stadt, der mobilen Jugendarbeit der gemeinnützigen Projekt- und sozialen Regionalenwicklungsgesellschaft mbH (PuR) sowie Mitarbeitenden im Fachdienst Familie, Jugend und Integration und vielen weiteren Helfenden geht die neue Variante der Stadtjugendtage, die zuletzt 2014 in Hennigsdorf stattfanden, von 9 bis 12 Uhr über die Bühne. Dabei haben es die Jugendlichen selbst in der Hand, ob ihre Projekte gut durchstarten. Helfende stehen genügend bereit.

 „Am Vormittag finden sich Schülerinnen und Schüler in Workshops zusammen, die ihren individuellen Interessen entsprechen. Durch diese Gemeinsamkeiten fällt es jungen Menschen leicht, miteinander in Austausch zu kommen und andere Menschen kennenzulernen. Vielleicht entstehen dadurch sogar neue Freundschaften, sie finden neue Buddys“, hofft Johannes Otto. Am Abend dann soll der Tag ausklingen mit einer gemeinsamen großen Fete im Jugendclub in der Parkstraße 39, an der alle mitwirken dürfen. Ein DJ sorgt für den richtigen Ton, viele kleine Höhepunkte mit stündlichen Specials für Stimmung. Von Musik-Challenges bis zu alkoholfreien Shots in LED-Bechern oder Zungen-Tattoos haben sich Jugendclub-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter viel ausgedacht. Bis 23 Uhr dauert die Schools out Club Party kurz vor den Sommerferien. „Wir reden immer übers Ehrenamt“, stellt der Sozialpädagoge fest, „dieses Mal sind 92 Jugendliche bei uns ehrenamtlich als Workshop-Leitende im Einsatz. Das ist doch eine tolle Sache.“

Der Koordinator führt weiter aus: „Die teilnehmenden Jugendlichen lernen viele nützliche Basics und Fertigkeiten, die im gesamten späteren Leben, zum Beispiel im Studium, einer Ausbildung oder in Vorstellungsgesprächen notwendig und hilfreich sein können. Dazu gehören selbstständiges Planen eines Projektes, freies Reden vor einer Gruppe, Kosten-Kalkulationen, Arbeiten mit To-Do-Listen, das Planen von Worst-Case-Szenarien und das Erlernen von Frustrationstoleranz. Sie übernehmen Verantwortung.“

Eigentlich war das Ganze schon 2020 geplant, sogar einen Film drehte Johannes Otto gemeinsam mit einer Praktikantin. Doch Corona zwang zu Enthaltsamkeit und ließ so große Veranstaltungen nicht zu. Stattdessen gab es Fun-Tage in den einzelnen Klassenverbänden.

Nun geht das Beteiligungsprojekt in eine neue Runde – und vielleicht kann es alle zwei bis vier Jahre wieder aufgelegt werden. Die 13- bis 16-Jährigen erhalten die Chance und den Raum, mit ihren Stärken zu glänzen und anderen jungen Menschen etwas zu vermitteln. Und doch steht auch der Spaß am Buddy-Tag im Mittelpunkt. Indem Jugendliche ihre Ressourcen nutzen, stärken sie ihre Resilienz. Und das macht sie stark.