Hennigsdorf erhält den Titel »Klimaaktive Kommune 2021«
Preisgeld von 25.000 Euro fließt in eine Smartflower für einen Schulcampus
Die Stadt Hennigsdorf gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“. Die Auszeichnung wurde für die sogenannte Wärmedrehscheibe der Stadtwerke Hennigsdorf in Zusammenarbeit mit der Stadt vergeben. Dahinter steht ein intelligentes Netz, das Wärmeenergie verschiedener nachhaltiger Quellen bezieht, Lastspitzen über einen Zwischenspeicher puffern kann und unterschiedliche Verbraucher beliefert. 81 Projekte in vier Kategorien hatten sich beworben. In der Sparte „Ressourcen- und Energieeffizienz“ gab es aus 21 Einsendungen mit Hennigsdorf insgesamt drei Preisträger.
Ausgeschrieben ist der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist.
Bürgermeister Thomas Günther freute sich sehr über die Auszeichnung, die „der Stadt Hennigsdorf in ihren Bemühungen um Klimaneutralität gut zu Gesicht steht“ und kündigte an, wie das Preisgeld genutzt werden soll: „Wir wollen eine Solarblume, eine Smartflower, davon kaufen, die auf einem Schulcampus steht und den Besuchern und Schülern anschaulich zeigt, wie Sonnenlicht intelligent eingefangen und genutzt werden kann. Die Schüler können das vor Ort studieren. Es gibt schließlich mehr als Strom aus der Steckdose. Das ist keine Zauberei und macht außerdem mit diesem Anschauungsobjekt noch Spaß.“
Im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz am 4. November in Berlin stellten sich die Siegerprojekte in Filmen und Kurzinterviews live auf der Bühne vor. Das Ganze wurde live gestreamt. An der Festveranstaltung nahmen neben Bürgermeister Thomas Günther auch der Geschäftsführer der Stadtwerke Hennigsdorf GmbH, Christoph Schneider, Prokurist Stefan Dallorso und der Hennigsdorfer Nachhaltigkeitsmanager Peter Zöller teil.
Liegt der Anteil erneuerbarer Quellen der Fernwärme in Deutschland durchschnittlich bei einer Quote von deutlich unter 20 Prozent, so ist zum Beispiel der Kohleausstieg in Hennigsdorf laut Schneider schon vor einigen Jahren gelungen. Die nächste Zielmarke von 80 Prozent Anteil erneuerbarer Energiequellen bei der Wärmeversorgung soll mit dem Bau eines Multifunktionsspeichers erreicht werden, der 18.000 Kubikmeter Wasser fasst, das u.a. durch Abwärme aus dem hiesigen Stahlwerk erwärmt wird. Er soll in Hennigsdorf errichtet werden. Ziel ist die CO2-neutrale Fernwärmeversorgung aus regionalen Ressourcen. Dazu gehören neben der industriellen Abwärme auch Holzhackschnitzeln, Bioerdgas und Solarenergie. Die Wärmedrehscheibe, so Günther, könne auch vergleichbaren Städten in Deutschland als Modell dienen: „Wir haben mit der Wärmedrehscheibe Leuchtturmcharakter.“