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Einmal die dicke Oma spielen

Datum: 27.06.2023

Der Tag der offenen Tür in der Musikschule Hennigsdorf lüftet so manches Geheimnis

Wieso heißt der Kontrabass eigentlich Oma? Schließlich kommt in dem wunderbaren musikalischen Märchen als Einführung in die große Orchesterwelt – „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew – doch eigentlich der kleine Peter von den Streichern geführt auf die Wiese gelaufen? Wie hoch kann eigentlich die C-Klarinette, eines der Holzblasinstrumente, tanzen? Warum braucht man für das Horn so viel Puste? Fragen über Fragen, die allesamt Antworten entgegenstreben. Wer seine Neugier befriedigen möchte, sollte sich unbedingt Sonntag, 9. Juli 2023, vormerken. Dann öffnet nämlich von 14 bis 18 Uhr die Musikschule Hennigsdorf ihre Türen.

Gleich um 14 Uhr steht ein Höhepunkt ins Haus: Wer das Kita-Konzert mit 400 Mädchen und Jungen verpasst hat, sollte sich im Saal des Stadtklubhauses einfinden. „Klemdi, die Weltraumkatze“ geht auf Reisen und baut sich eine große Krachmaschine. Die Lehrenden und zahlreiche Lernende wollen anschließend Instrumente vorführen und Erlerntes darbieten. Wer kann, darf sich ausprobieren und so vielleicht eine ganz neue Welt für sich entdecken. Die zwölf Fachbereiche stellen sich vor – wie mit modernen Mitteln und iPads gearbeitet wird, ist ebenso zu erkunden. Auch das Einführen einer eigenen App steht schon an.

Zu erfahren ist dann auch, dass der Kontrabass zum Beispiel ein weites Einsatzgebiet vom modernen Sinfonieorchester über den Jazz bis hin zum ursprünglichen Rock ’n’ Roll und Rockabilly kennt. Ein normaler Kontrabass hat vier Saiten. Im Sinfonieorchester werden auch Instrumente mit fünf Saiten eingesetzt, um den Tonumfang nach unten zu erweitern. Der Bass – auch Bassgeige oder Oma - leitet sich von der Kontra-Oktave ab, deren Töne mit dem Instrument erzeugt werden können.

Die 1.200 Schülerinnen und Schüler sind aktuell in 16 Ensembles vertreten. Besonders viel Kraft investiert das siebenköpfige Team um Leiter Ronny Heinrich, unterstützt von 37 Honorarkräften, in Einzelstunden und im frühkindlichen Bereich der Kitas der Region sowie Unterricht in den Grundschulen der Stadt. 4.500 Kinder und Jugendliche im Alter von Null bis zu 20 Jahren leben in Hennigsdorf, jedes Vierte ist an der Musikschule Hennigsdorf eingeschrieben, lernt Instrumente, Melodien oder Musik im Allgemeinen kennen. 151 junge Nachwuchsmusikerinnen und –musiker durften sich im Wettbewerb „Jugend musiziert“ beweisen, teils mit beachtlichen Ergebnissen.

Das alles lässt sich vor Ort ergründen. Doch vor allem wollen die Fachkräfte der kommunalen Einrichtung Spaß und Freude mit einem Hobby vermitteln, das bildet, unterhält und vor allem neue Sichtweisen eröffnet. Längst hält moderne Technik Einzug, sind zahlreiche Eleven auf eigenen musikalischen Pfaden unterwegs.

Bei Kaffee und Kuchen lässt es sich im Garten des Stadtklubhauses an der Edisonstraße gemütlich flanieren. Ein musikalisches Quiz erwartet die Gäste, auf zwei Bühnen gibt es Musik quer durch alle Sparten. Auch eine Verlosung mit vielen Überraschungen ist geplant. „Wir alle leisten hier großartige Arbeit – und das möchten wir gern zeigen. Viele Hennigsdorferinnen und Hennigsdorfer wissen nicht, welche Fächer sie bei uns belegen können. Das Alter spielt dabei keine Rolle“, schätzt Ronny Heinrich ein.