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Klimaneutrale Fernwärme

Im Fokus: Weniger CO2-Emissionen über eine gute Wärmeplanung

Die Stadt Hennigsdorf konzentriert sich bei ihren Klimaschutz-Anstrengungen unter anderem auch darauf, die in der ortsansässigen Industrie begründeten hohen CO2-Emissionen nicht weiter zu erhöhen, sondern zu reduzieren. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, die bei der Fernwärmeerzeugung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe anfallenden Kohlendioxidemissionen so gering wie möglich zu halten. 

Die kommunalen Stadtwerke versorgen derzeit 11.090 Haushalte und mehr als 70 Prozent der gewerblichen Nutzer sowie kommunalen Einrichtungen der Stadt über ihr inzwischen 61 Kilometer langes Versorgungsnetz mit Fernwärme.

Aktuell werden rund 65 Prozent der Hennigsdorfer Fernwärme klimaneutral erzeugt. Ein 18.600 Kubikmeter fassender Multifunktionsspeicher, der auf früherem Stahlwerksgelände errichtet werden soll, speichert künftig die Abwärme. Verbrauchslastspitzen und Schwankungen lassen sich so besser ausgleichen.

 

Ausgezeichnete Fernwärme: Multifunktionales Fernwärmenetz als Wärmedrehscheibe

Die dafür entwickelte Wärmedrehscheibe als multifunktionales Fernwärmenetz wurde dafür am 4. November 2021 in Berlin ausgezeichnet. Sie ermöglicht künftig durch das Einbinden verschiedener Energiequellen und intelligente Steuerung sowie Speicherung eine CO2-neutrale Fernwärmeversorgung von bis zu 80 Prozent.

Mit vielen Partnern und wissenschaftlicher Begleitung, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, liegt Hennigsdorf damit an der Spitze. Durchschnittlich werden in Deutschland erneuerbare Stoffe und Quellen nur für maximal 20 Prozent der Fernwärmeversorgung in den Kommunen genutzt.

 

 

Wärmewende: Herausforderungen und Chancen

Mehr als 80 Millionen Euro haben die Stadtwerke Hennigsdorf bisher in die Entwicklung und in technische Anlagen sowie den Umbau der Fernwärmeversorgung seit 1992 bis 2019 gesteckt. Das Umstellen auf einen verbrauchsabhängigen Fernwärmepreis, die Refinanzierung der Investitionen und die Abkehr von fossilen Brennstoffen sollen Hennigsdorf unabhängiger von Schwankungen auf dem Rohstoffmarkt machen.

 

Rückblick: Meilensteine der fossilfreien Fernwärmeerzeugung

Bereits 2015 stammte schon gut die Hälfte Hennigsdorfer Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen. , wie Holzhackschnitzel im Biomasse-Heizkraftwerk, Bioerdgas und einer solarthermischen Anlage im Cohnschen Viertel. In Summe wurden und werden durch diese Art der klimaschonenden Fernwärmeerzeugung jährlich etwa 30.000 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden.

2015 folgte die Modernisierung des Heizkraftwerks Zentrum mit Umstellen der Verbrennung von Anthrazitkohle auf Erdgas. Nachdem im Rahmen des Projektes „Wärmedrehscheibe“ in 2019 auch industrielle Abwärme aus dem Hennigsdorfer Elektrostahlwerk erfolgreich in die Wärmeversorgung eingebunden werden konnte, gelang der endgültige Kohleausstieg bei der Fernwärmeerzeugung noch im selben Jahr.

Durch die Außerbetriebnahme des letzten mit Kohle befeuerten Heizwerks in Hennigsdorf reduzierten sich die CO2-Emissionen um nochmals ca. 4.000 Tonnen jährlich. Dazu konnte der Ausstoß von Schwefeldioxid um gut 30 Tonnen und der von Stickoxiden um knapp zehn Tonnen pro Jahr gesenkt werden.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei den Hennigsdorfer Stadtwerken GmbH